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Online-Sommerferienkurs Neurobiologie: Wer benimmt sich wie und warum?

Was haben Menschen mit den neuronalen Schaltkreisen der Zebrafische gemeinsam? Und wie können wir die regenerativen Fähigkeiten des Zebrafisches zur Entwicklung eines Sen-sors für Menschen mit erblich bedingtem Hörverlust nutzen? Mit diesen und noch vielen weiteren faszinierenden Einblicken in die Funktionsweise menschlicher und tierischer Gehirne befasste sich der Online-Sommerferienkurs „Neurobiologie, Verhaltensforschung & Genetik treffen aufeinander: Wer benimmt sich wie warum?“.
Die Dozentin Julia Fischer, Public Outreach Officer bei caesar, beginnt den viertägigen Kurs mit einem Brainstorming. Sie will etwas über das Vorwissen ihrer Zuhörer*innen erfahren. Sie zeigt ihnen 3D-Drucke von Tiergehirnen in Originalgröße. Aufgabe ist es nun, das Tier zu erraten. Dabei ist zum Beispiel das Gehirn eines Krokodils. Es ist im Vergleich zu ande-ren Tierarten sehr klein, denn es ist besonders auf Sinneswahrnehmungen ausgerichtet und wenig spezialisiert. Bei Wildkatzen sieht es ganz anders aus: Ihre Gehirne sind größer und weisen mehr Einfurchungen auf. Besonders stark ausgebildet und gut erkennbar ist der Be-reich, der für das Riechen zuständig ist.
Schnell wird Julia Fischer klar, dass ihre Teilnehmer*innen schon viel Vorwissen mitbrin-gen.
Mit dem Zebrafisch das Forschen am Gehirn kennenlernen
Im Kurs geht es besonders um das Verhalten des Zebrabärblings. Der tropische Süßwasser-fisch ist ein beliebter Modellorganismus für die Neuroforschung. Denn der Zebrafisch hat einige neuronale Schaltkreise, die dem Menschen sehr ähnlich sind. Und seine regenerativen Fähigkeiten können unter anderem zur Entwicklung von Medikamenten genutzt werden.
Damit die Kursteilnehmer*innen den Zebrafisch erforschen können, benötigen sie wichtige Grundlagen. Daher wird der erste Tag dazu genutzt, Grundlagenwissen zu Nervenzellen und zum Gehirn zu vermitteln. Dazu nutzen die Schüler*innen eine extra für den Kurs konzipier-te digitale Lerneinheit. Dieses Wissen soll sie auch beim experimentellen Teil des Kurses unterstützen. Beim Experiment beobachten die Kursteilnehmenden mithilfe von Videos die Entwicklungsstadien der Fischlarven und untersuchen das Fluchtverhalten bestimmter Zeb-rafischmutanten. Dabei müssen sie, wie in jeder Forschungsarbeit unbedingt notwendig, ihre Beobachtungen genauestens dokumentieren. Die Forschungsergebnisse präsentieren sie dann am letzten Kurstag.
Die Neurobiologie hat neue Fachkräfte gewonnen!
Ein weiterer wichtiger Baustein des Kurses ist das Thema Berufswahl: Die Schüler*innen haben im Rahmen des Kurses die Möglichkeit, mit der Dozentin über den Weg in die Neurowissenschaften zu sprechen (linkes Bild), sei es über eine Ausbildung oder ein Studium. Außerdem präsentiert die Tierpflegerin Sandra Raatz ihre Arbeit mit den Zebrafischen und vermittelte einen Eindruck von der Arbeit im Forschungslabor caesar (rechtes Bild).
Am Ende sind die Schüler*innen begeistert. Shana, 16 Jahre alt, findet den Kurs sehr gut strukturiert, auch weil man all die Informationen nochmal nachlesen kann. Besonders ange-tan haben es ihr aber die Einblicke in die Forschungsarbeit: „Meine Vorstellungen vom For-schen wurde korrigiert“.
Auch Olivia, 16 Jahre alt, ist fasziniert von der Neurobiologie: „Ich möchte einfach verste-hen, wie unser Denken und Handeln funktioniert.“
Tierschutz
Bei der Neurologie und Verhaltensforschung kommen viele verschiedene Tierarten zum Einsatz. Im Forschungslabor caesar sind es meist Fische, Frösche oder Ratten. Die artgerechte Haltung und eine stressfreie Haltung der Tiere werden von der Tierschutzkommission überwacht. Vor jedem Tierversuch muss bei der Tierschutzkommission ein Antrag gestellt werden. Es ist genau darzulegen, was im Einzelnen mit dem Tier gemacht wird. Außerdem bedarf es einer Rechtfertigung, warum solch ein Tierversuch notwendig ist. Darüber hinaus muss jeder einzelne Todesfall genauestens dokumentiert werden.

Ausblick
Geplant ist, die Onlinekurse auch über das Ende der Kontaktbeschränkungen hinaus dauer-haft anzubieten. Das Programm soll sogar noch ausgebaut werden, ein „Neuro-Escape-Room“ ist in Planung. Mehr über das Outreach-Angebot des Forschungszentrums caesar finden Sie hier.
Dieser Artikel wurde uns von Claudia Mühlenfeld, zdi-Landesgeschäftsstelle, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

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